Was ist eigentlich Oxidativer Stress?
Es liegt auf der Hand, dass ein Ungleichgewicht, egal zwischen welchen Komponenten nie gut sein kann. Ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien wird in der Biologie als „Oxidativer Stress“ bezeichnet. Er gilt als Ursache für viele Krankheiten, u.a. Diabetes, der Parkinson-Krankheit und der Alzheimer-Krankheit.
Als freie Radikale beschreibt man Sauerstoff-haltige Moleküle mit einer ungeraden Anzahl an Elektronen. Dies führt dazu, dass in der äußersten Atomhülle ein Elektron ungepaart vorliegt. Diese ungerade Zahl an Elektronen ist auch der Grund dafür, dass diese Moleküle mit anderen Molekülen einfacher reagieren können. In diesem Prozess nimmt sich das Freie Radikal (ohne Rücksicht auf Verluste) ein Elektron von einem anderen Atom und geht somit eine chemische Bindung ein. Die Abgabe eines Elektrons wird in der Chemie als Oxidation beschrieben.
Eine solches „Entreißen eines Elektrons“ kann zu Schäden des Fettgewebes, der DNA und von Proteinen führen. Gelingt es nun nicht mehr die Aktivität der freien Radikalen auszugleichen entsteht ein Ungleichgewicht und man spricht von oxidativem Stress. Folglich lässt sich auch gut nachvollziehen warum der zweite Teil des Namens auch „Stress“ ist. Dennoch macht sich unser Immunsystem diese freien Radikale zu nutzen und instrumentalisiert ihre zerstörenden Eigenschaften als Waffe gegen Bakterien und Viren.
Oxidativer Stress abbauen
Nun gut, da es sich allerdings normalerweise um ein Gleichgewicht handelt fehlt uns deshalb noch das Gegengewicht zu den freien Radikalen. Antioxidantien werden Moleküle genannt, die ein Elektron an einen freien Radikalen abgeben können, ohne dabei unstabil zu werden. Durch Antioxidantien können freie Radikale wieder stabilisiert dadurch weniger reaktiv gemacht werden
Oxidativer Stress und ein Gleichgewicht zwischen den Freien Radikalen und den Antioxidantien ist natürlich. Daher ist es auch unmöglich diesen ganz abzubauen. Allerdings kann man die Entstehung von Schäden durch Freie Radikale vorbeugen. Dies geschieht, indem durch eine gesunde Ernährung sichergestellt wird, dass unser Körper genügend Antioxidantien herstellen kann.
Oxidativer Stress und Rauchen
Eine zusätzliche Quelle für die Entstehung von freien Radikalen ist Zigarettenrauch. Dieser kann in zwei Phasen unterteilt werden: die Teerphase und die Gasphase. Beide Phasen weisen einen hohen Gehalt an Freien Radikalen und nicht-radikalen Oxidantien auf.
Oxidativer Stress und Sport
Sport ist Mord, zumindest sagt man das oft so. Auch wenn Sport prinzipiell wichtig und gesund für den Körper ist kann eine zu schnelle Überbelastung dennoch schädlich sein. Die gesteigerte Sauerstoffzufuhr und Verbrennung führen ebenso zu einer gesteigerten Entstehung von freien Radikalen bei der Atmungskette. Ist der Körper diese nicht gewohnt und/oder fehlen ihm zusätzliche Antioxidantien entsteht ein Ungleichgewicht.
Wie kann man oxidativen Stress messen?
Als ein wichtiger, messbarer Parameter für oxidativer Stress wird Malondialdehyd verwendet. Dieser Stoff entsteht während der Lipidperoxidation. Unter Lipidperoxidation versteht man den Abbau von Fettsäuren. Unterteilbar ist diese wiederum in die Autoxidation und Lipoxidation. Zentrale Gemeinsamkeit beider Prozesse ist die Beteiligung von freien Radikalen.
Quellen:
https://www.healthline.com/health/oxidative-stress
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5175512/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3249911/
https://www.loges.de/de/service/magazin/oxidative-belastung-im-ausdauersport/
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-242006/apothekenrelevante-messmethoden/
https://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/malondialdehyd/5582
https://www.hindawi.com/journals/omcl/2019/1279250/
https://www.pexels.com/de-de/foto/ausbildung-begrifflich-bildung-bleistift-626165/